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Wirtschaft in Georgien

Neben den fruchtbaren Böden, die den Georgiern 9 Monate Erntezeit bescheren, ist das Land auch reich an Bodenschätzen – Wirtschaft in Georgien

Industrielle Revolution in Georgien

Unter sozialistischem Einfluss begann in Georgien nach dem 2. Weltkrieg eine rasante industrielle Revolution. Mit seinen Bodenschätzen Kohle und Manganerz diente es als Rohstoff- und Warenlieferant für den sowjetischen Wirtschaftsraum. Erst Anfang der 1990er wurde der Boom gestoppt, als der Markt mit Billigwaren überschwemmt wurde und die Eigentumsverteilung nicht geklärt war. Die militärischen Konflikte mit abtrünnigen Regionen taten ihr Übriges. Die Wirtschaft ging einem katastrophalen Niedergang entgegen. Erst 1995 wurde der Abstieg gestoppt durch den neu eingeführten Lari, die heutige Währung in Georgien.

Reformen und Wirtschaftswachstum

2004 wurde das Land reformiert. Unter dem Präsidenten Saakaschwilis wurden radikale Steuerreformen durchgedrückt, Unternehmensgründungen wurden erleichtert und staatliche Betriebe gingen in die Privatisierung. Das führte damals zu einem Wirtschaftswachstum mit bis zu 12 % Wachstumsrate. Der militärische Konflikt um Südossetien bremste die Entwicklung kurz aus, aber danach ging es stetig bergauf.

Mittlerweile sind es zwar ca. 4 % BIP-Wachstum jährlich, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass viele Menschen an der Armutsgrenze leben. Besonders ältere Menschen sind betroffen, die mit knapp 70 Euro Rente im Monat zurechtkommen müssen.

Georgien-Wirtschaft-Tourismus
#author#Stefan Hilger#/author#Pferdetreiber am Atsunta-Pass in Georgien

Starker Dienstleistungssektor

Mit fast 60 % ist der Dienstleistungssektor an der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes beteiligt. Dabei spielen die Bauwirtschaft, der Export und auch die Tourismusindustrie eine große Rolle. Alleine der Tourismussektor macht über 7 % am BIP aus. Im Vergleich dazu sind die Landwirtschaft mit 10 % und die Industrie mit 20 % vertreten.

Wiederbelebung der Seidenstraße

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#author#Annette Bouvain#/author#Höhlenstadt Uplisziche – wichtiges Handelszentrum an der Seidenstraße

Mit dem Zugang zum Schwarzen Meer und den Bodenschätzen ist Georgien prädestiniert für den Welthandel. Und auch die Neuauflage der Seidenstraße durch China kommt Georgien nicht ungelegen. Hatte es doch schon immer große Hoffnungen in eine Wiederbelebung geknüpft. Und aus touristischer Sicht scheint das auch ganz gut zu funktionieren, ist es doch einer der Gründe, auch durch Georgien zu reisen.

Obwohl man hier ganz klar sagen muss, dass Georgien kein Durchreiseziel ist. Ganz im Gegenteil, es ist wunderschön und superinteressant!