Die Höhlenstadt Wardsia (Vardzia) liegt im Süden von Georgien (Kartli) und wurde 1185 von Hand aus dem Tuffstein des Eruscheti-Berges herausgeschlagen. Sie ist die größte Höhlenstadt in Georgien und zählt zu den absoluten Georgien-Highlights, die man gesehen haben sollte.
Bauherren – Königin Tamara und König Giorgi III
Was König Giorgi III schon geplant hatte, brachte seine Tochter Königin Tamara zu Ende. Möglicherweise existierte schon vorher eine Einsiedelei hier, aber erst die beiden Bauherren brachten Wardsia zu Ruhm. Innerhalb von 48 Jahren wurde die Höhlenstadt 500 m über dem Fluss Mtkvari (Kura) erbaut. Auf 13 Etagen verteilen sich ca. 6.000 Räume, die 50.000 Menschen Schutz gegen die türkische Bedrohung und die Perser boten, weswegen sie auch eine Festungsstadt war. Erst später fungierte der Komplex als Kloster mit Lehrfunktion und eine kleine Gruppe von Mönchen lebt noch immer in Wardsia. Ein Juwel des Komplexes ist die Klosterkirche Maria Himmelfahrt, die wertvolle farbige Fresken der beiden Bauherren zeigt.
Bibliothek, Apotheke, Badebassins in Höhlen
In Tuffstein sind nicht nur Wohnhöhlen eingeschlagen, auch eine Kirche, eine Schatzkammer, Ställe, Bibliothek, Badebassins und sogar eine Apotheke wurden auf 13-Etagen untergebracht. Durch Treppen, Galerien und Terrassen stehen die Stockwerke miteinander in Verbindung.
Eigene Wasserversorgung und Geheimgänge
Auch eine eigene Wasserversorgung, die sich aus den Mineralquellen des Berges speist, wurde eingerichtet. Über Keramik-Röhren wurde das ganze System dann mit dem Fluss verbunden. Raffiniert wurden auch Windkanäle angelegt, die für eine ständige Luftzirkulation in den Höhlen sorgten.
Vom Fluss aus führten unterirdische Geheimgänge zu den Höhlen, was auch als Schutz diente. Wardsia gehörte damals zu den verteidigungsstärksten Festungsanlagen und nur durch Verrat der unterirdischen Gänge, bekamen die Osmanen 1522 Zutritt. Die folgenden drei Jahrhunderte gehörte Wardsia zum Osmanischen Reich und die gewaltsame Islamisierung erfolgte. Wardsia verwaiste und einige Viehtreiber verirrten sich hierher.
Zerstörungen durch Erdbeben und Restaurierung
1283 schon zerstörte ein Erdbeben einen Großteil der Höhlenstadt und im 19. Jh. brachte ein weiteres Beben Stollen und Ställe zum Einsturz. Erst bei Ausgrabungen im 20. Jh. wurde die Anlage wiederentdeckt und restauriert. Bis heute dauern die archäologischen Ausgrabungen an. An die 300 Wohnungen und die kunstvoll restaurierte Kirche stehen dem Besucher zur Besichtigung offen.
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