Der Ursprung des georgischen Volkes ist mit großer Wahrscheinlichkeit im Kaukasus beheimatet, wo sie sich im Laufe der Jahrtausende mit anderen Völkern vermischten. – Herkunft und Sprache
Durch diese starke Verschmelzung sehen Sprachwissenschaftler und Anthropologen die Georgier als eine Gruppe von Völkerschaften, die mit keiner anderen Ethnie oder Sprachfamilie verwandt ist.
Erste Bergvölker seit 4.000 Jahren im Kaukasus
Historisch bewiesen ist jedenfalls die Tatsache, dass die Urbevölkerung der Georgier schon vor 4.000 Jahren im Kaukasus sesshaft wurde. Damals wurde die Sprache Protokartvelisch gesprochen, die sich später in verschiedene Untersprachen spaltete. So bildete sich in den Bergstämmen von Swanetien, im Nordwesten von Georgien, eine eigene Sprache, das Swanisch und an der Schwarzmeerküste der megrelische Dialekt (sanisch).
Die Kartelier wandern nach Zentralgeorgien
Der Großteil der sogenannte „Protogeorgier“ wanderte allerdings nach Zentralgeorgien, ins Kartelische, aus. Nach und nach verbreitete sich das Kartelische mit Sprache und Kultur erst in Westgeorgien und dann im ganzen Land.
Diese Subethnie wird als Ursprungskultur betrachtet, weshalb die Georgier ihr Land auch „Sakartvelo“ (der Ort, wo die Kartlier leben) nennen.
Besonderheiten der georgischen Sprache
Irgendwie sehen die Buchstaben aus, als wären sie ein Mix aus Russisch und Arabisch und tatsächlich ist das georgische Alphabet eines der ältesten Schriftzeichen der Welt. Es gibt auch keine Klein- und Großbuchstaben oder gar ein grammatisches Geschlecht. Will man z. B. ausdrücken, dass irgendetwas weiblichen Geschlechts ist, schiebt man das Adjektiv „weiblich“ vor das betreffende Wort oder es gibt spezielle Wörter, wie Kuh-Hirsch.
Georgisch gehört zur Kartwelischen Sprachgruppe und ist damit eine der ältesten Kultursprachen weltweit. Und auch wenn der Satzbau im Georgischen relativ frei gehandhabt wird, gibt es andere Hürden, die das Erlernen nicht ganz einfach machen.
Schon die Römer erkannten das Dilemma und waren nicht selten mit unzähligen Übersetzern im Kaukasus unterwegs, um ihren Handel betreiben zu können.
Verständigung mit den Georgiern
Aber keine Sorge, die meisten Georgier sprechen auch Russisch und bei den jungen Leuten und in der Stadt ist Englisch Gang und Gebe. Auch die Schilder sind oft noch in Englisch übersetzt. Manche Georgier beherrschen auch die deutsche Sprache. Und wenn es keine Sprachüberschneidungen geben sollte, werden sich die Georgier mit Händen und Füßen mit Ihnen verständigen, denn ihre Gastfreundschaft und Neugier ist größer als die Sprachbarriere.
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