Die Georgier haben ein ausgeprägtes Nationalbewusstsein, sie sind stolz ein Georgier zu sein und das drückt sich auch in ihrer Treue zum eigenen Brauchtum aus. Für den Georgier gibt es eigentlich keinen Grund sein Land zu verlassen, außer er wird dazu gezwungen. Eher die Einwanderungswellen veränderten das Kräfteverhältnis im eigenen Land.
Ethnien in Georgien
Bis zum Mittelalter betrug der Anteil der Georgier ca. 90 %, danach schwankte es immer wieder und sank zeitweise auch auf 60% und derzeit reden wir ungefähr von um die 80 %. Besonders die Okkupation durch die Sowjetmacht brachte ab 1921 nicht nur eine Reduktion der Fläche, sondern setzte auch eine Einwanderungswelle in Gang.
Erst in den 1950er Jahren verstreuten sich die Nichtgeorgier im Sowjetstaat, so dass der Anteil der Georgier im eigenen Land wieder stieg. Es gibt noch heute Regionen, die fast ausschließlich von Georgiern bewohnt werden. Das sind die Bergregionen, wie Swanetien, Racha oder Leckhumi.
Es gibt verschiedene Völkergruppen, die nach wie vor in Georgien ansässig sind. Das sind vor allem Aserbaidschaner (ca. 6,4 %), Armenier (5,6 %), Russen (ca. 1,5 %) und knapp 1 % Osseten.
Die Osseten in der abtrünnigen Region Südossetien
Die Osseten stammen von den Nordhängen des Kaukasus und sehen sich als die Nachkommen der Alanen.
Zwar wurde 1921 den Osseten die autonome Region Südossetien zugesprochen, doch schon 1922 gliederte man die Region in die Georgische SSR ein. Auch wenn sich Südossetien bis heute als autonom betrachtet, gehört die Region zum Georgischen Staatsgebiet, verwaltet sich aber fast völlig selbst. Sie gehört zu den abtrünnigen Gebieten, wie auch Abchasien am Schwarzen Meer.
Vorchristliche Kulte und Christianisierung
Die Bergvölker in Georgien schwören immer noch auf ihre Geister und Gottheiten, während sich im restlichen Land vor allem das Christentum als Staatsreligion durchgesetzt hat. Zwar wurde die christliche Missionierung bereits ab dem Jahre 337 durch König Mirian in Gang gesetzt. Die Bergvölker huldigten aber weiterhin ihren Stammes- und Sippengottheiten. Erst im 9. – 10. Jh. wurden sie mit Schwert und Feuer zu Christen gemacht, was den Missionaren aber bis heute nicht restlos gelungen ist.
Denjenigen, die in Georgien viel sehen möchten und nichts gegen Ursprünglichkeit und eine Portion Abenteuergeist haben, sei diese Reise wärmstens empfohlen!