Georgien-Wein, Weinkultur, Kvevri

Georgischer Wein aus dem Kvevri

Wussten Sie, dass die traditionelle Methode des Weinkelterns georgischer Weine im Kvevri seit 2013 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe gehört?

Die Georgier haben den Wein erfunden, jedenfalls behaupten sie das. Und tatsächlich lassen sich die ältesten Spuren des Weinbaus in Georgien finden. Georgischer Wein wie Tsinandali, Saperavi, Mukusani oder Gurjaani lassen dem Weinkenner das Wasser im Munde zusammenlaufen. Die ältesten Rebsorten gedeihen auf den fruchtbaren georgischen Böden. In Tsinandali ist eine der ältesten und größten industriell betriebenen Weinkeltereien.

GeoVino ist ein familiengeführtes Unternehmen, dass sich zur Aufgabe gemacht hat, georgische Weine Weinliebhabern hierzulande zugänglich zu machen.

Weinkelterei ganz traditionell im Kvevri (Qvevri)

Georgien-Wein, Weinkultur, Kvevri
#author#Stefan Hilger#/author#Der Weinhüter holt ein Kännchen aus dem Boden
Georgien-Wein, Weinkultur, Kvevri
#author#Annette Bouvain#/author#Kvevris im Weinkeller

Georgischer Wein wird wie vor 8.000 Jahren gekeltert – und zwar im sogenannten Kvevri. Das sind eiförmige Tongefäße, die mit den zerdrückten Trauben befüllt und dann in die Erde eingelassen werden. Die Kvevris stecken bis zum Hals in der Erde, was für die richtige Kühlung sorgt. Die besondere Art des Reifens und die Tatsache, dass die Trauben mit Stiel und allem verarbeitet werden, verleihen dem Wein ein kräftiges Aroma.

Mehr als 1.000 Liter passen in solch einen Kvevri. Mit an Generationen weitervererbtem Wissen werden Töpferwerkstätten betrieben, die sich ausschließlich mit der Herstellung dieser Tonkrüge beschäftigen. Ton muss es sein, damit der Wein atmet. Solch ein Meisterstück kostet an die 2.000 €, hält aber auch ein Leben lang und länger. Der fertige Wein wird übrigens nach altem Brauch im georgischen Trinkhorn genossen.

Auch wenn der Kvevri in der georgischen Weinherstellung unverzichtbar ist, variiert die Methodik je nach Region. Das hat den Effekt, dass die Weine in Farbe und Geschmack sehr unterschiedlich ausfallen.

Mittlerweile sind auch Winzer in anderen Ländern auf den Geschmack gekommen und beziehen Kvevris aus Georgien, um das traditionelle Keltern auszuprobieren.

Die „Wiege des Weines“ in Kachetien

Obwohl die klimatischen Bedingungen einen Weinanbau fast im ganzen Land ermöglichen, ist das größte Anbaugebiet in der Region Kachetien, im äußersten Osten des Landes. Hier führt auch die Kachetische Weinstraße entlang. Bereits seit 8.000 Jahren wird hier Weinanbau betrieben, deshalb gilt Kachetien auch als „Wiege des Weins“.

Georgien-Wein, Weinkultur, Kvevri
#author#Stefan Hilger#/author#Kloster Alawerdi in Kachetien

Im Kloster Alwerdi gibt es noch einen sehr alten Weinkeller, wo der guten Tropfen weiterhin von den Mönchen nach alter Tradition hergestellt wird. Und wer den Wein auch als Konfekt probieren möchte, dem sei die weinhaltige Süßigkeit Churchkhela empfohlen, die in Kachetien erfunden wurde. Das sind Walnüsse die mit einer Traubensaft-Kuvertüre überzogen werden.

Kleine Weinanbaugebiete in Westgeorgien

Auch die Regionen Imeretien, ganz im Westen des Landes, sowie Ratscha-Letschchumi im Norden sind wichtige Weinanbaugebiete. In Westgeorgien werden die Trauben in der Berg- und Hügellandschaft angebaut und jeder Hang verleiht dem Wein sein eigenes Bouquet. Im Gegensatz zu Kachetien gibt es hier keine Großplantagen mit Mechanisierung. Es sind eher Unikate in kleinen Mengen, die hier reifen.